Historische Bauten

Altes Feuerwehrhaus

Feuerwehrhaus

Das ehemalige Feuerwehrhaus wurde 1919 unter Bürgermeister Konrad Zoller erbaut. Zuvor waren die Gerätschaften im Westteil der Kartause untergebracht, was sich im Einsatzfall als sehr ungünstig erwiesen hat. Das alte Feuerwehrhaus wurde bis 1978 von der Buxheimer Feuerwehr genutzt. In den 1980er Jahren erfolgte der Abbruch des baufälligen Schlauchturms. Seit 2009 nutzt der Heimatdienst nach einer grundlegenden Sanierung das Gebäude als Museum und Stellplatz für die historische Bassenheimkutsche.

Kutsche der Grafen von Bassenheim

Feuerwehrhaus mit Bassenheimkutsche

Historischer Ziegelstadel und Kalkofen

Wiederentdeckung

Bei Aushubarbeiten in den Jahren 2006 und 2007 wurden Reste des ehemaligen Ziegelstadels mit Brennkammern aus der Zeit des Baues der Kartause Maria Saal in Buxheim in Buxheim entdeckt.

Baumaterialen im Mittelalter

Wie bereits im Altertum (nachweisbar bereits bei den Bauten der ägyptischen Pharaonenreiche) wurden auch im Mittelalter und der Neuzeit Baustoffe aus Kalk, Lehm, Sand, Honig, Pflanzen, Öle, Eier und farbige Erden gefertigt bzw. zu Farben verarbeitet.

Entstehung und Zweck des Ziegelstadels und des Kalkofen

Die Buxheimer Kartäuser legten die Buxheimer Weiher an (1432 - 1437), um ihren Lebensunterhalt durch die Fischzucht zu sichern und gleichzeitig für sich selbst Nahrungsmittel zu haben (Kartäuser essen kein Fleisch, nur Sonntags Fisch).

Der Aushub war hervorragender Lehm, der nun im naheliegenden Ziegelstadel zu Ziegeln und Dachplatten gebrannt wurde. Eine Ziegelhütte ist seit 1432 dokumentiert. Die Ziegel hatten das eigenartige Format - das sogenannte Klosterformat - von 17 cm in der Breite, 37 cm in der Länge und eine Stärke von 7 cm. Die gebrannten Ziegel dieses Formates wurden für den Bau der Kartause verwendet.

Als Putzbindemittel und für Anstriche wurde der Kalk verwendet, der im Buxheimer Brennofen gebrannt wurde. Um einen Sumpfkalk zu erhalten, werden die gebrannten Steine nach vorheriger Abkühlung mit Wasser "gelöscht", d.h. sie werden in einer Grube mit Wasser übergossen. Die Mischung - Kalkstein und Wasser - beginnt zu brodeln und zu kochen. Der Kalkstein zerfällt zu Brei. Dieser Sumpfkalk nimmt beim Trocknen wieder Kohlenstoffdioxid aus der Luft auf und wird wieder zu Kalkstein.

Die Mischung für Mauermörtel und Verputzung besteht aus 1 Anteil Kalk und 3 Anteilen Sand.

Präsentation Historischer Ziegelstadel Buxheim

Die Präsentation - erstellt und uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt durch Herrn Claus H. Weidhaas, Architekt i.R. und Mitglied des Heimatdienstes Buxheim e.V. - enthält Daten und Bilder zur Ausgrabung in Buxheim, sowie Erläuterungen zur Konstruktion und Funktion eines Ziegelstadels. Im zweiten Teil sind Bilder aus der Ziegelei Eichele in Wolferts bei Ottobeuren, erbaut nach Plänen von 1870, zu sehen.

Die Wasserversorgung

Begünstigt durch die vielen Quellen am Hang zwischen Ober- und Unterdorf war Buxheim schon in früher Zeit mit frischem und gutem Wasser reich gesegnet.

Unter Gregorius Mentelin, Prior von 1516 – 1535, der nicht nur Ordensmann war, sondern auch ein genialer Erfinder, bekam Buxheim schon sehr früh eine von ihm entwickelte zentrale Wasserversorgung mit Pumpwerk.

...

»» Weiterlesen

Von Wilhelm Spengler, Lehrer und Heimatforscher, der das Pumpwerk noch in Betrieb sah, liegt folgende detaillierte Beschreibung vor:
„ Das Wasserhaus, etwa 12 m lang und 10 m breit wurde wohl von den Kartäusern erbaut, als sie den Bach durchs Dorf anlegten. Im Haus befand sich eine etwa 5 bis 7m lange und 3 bis 5m hohe Pumpe die aussah, wie eine Krämerwaage oder Feuerspritze. In einer Rinne floß ihr Bachwasser zu, dieses hob durch ein Räderwerk die „Waagbalken“, welche auf jeder Seite zwei große Kolben abwechselnd niederdrückten. Diese pumpten das Quellwasser, das vom Brunnen an der Westseite des Schlosses, unterhalb der Pfarrkirche, in Röhren oder Deicheln zum Wasserhaus geleitet wurde, auf den Klosterspeicher in ein großes Bassin. Von hier floß das Wasser nicht nur in die Klostergebäude, sondern auch in alle Höfe des Oberdorfs, sowie in die Brunnen des Kreuzgangs und in den Marienbrunnen im Schlosshof.“
„Um 1920 war das Wasserhaus und die Pumpe baufällig. Die Bauern gründeten mit Graf Ludwig Maria Waldbott v. Bassenheim eine Wassergenossenschaft. In der Nähe der Klostermühle wurde eine Turbine gebaut und ein Wassermann beauftragt alles in Stand zu halten. Die anderen Dorfbewohner besaßen entweder Privatwasserleitungen oder Brunnen.“ (Einige Anwesen wurden auch durch Hydraulische Widderpumpen über ein Verteilersystem versorgt. Der letzte Widder am Schmiedeberg wurde Mitte der 1970er Jahre abgebaut.)
„Seit 1910 sprach man in Buxheim immer von der Notwendigkeit eine Wasserleitung für die Gesamtgemeinde zu bauen. Man scheute jedoch die Kosten, Krieg und Geldentwertung verhinderten den Bau.“

Erst 1954 wurde die neue Wasserversorgung realisiert.