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Rosenkranz Bruderschaft

Vergoldung

Kelch

Das Sakralmuseum

Die Sakristei

Die Sakristei der Kartausenkirche wurde 1711 von Dominikus Zimmermann stuckiert. Der Altar aus Stuckmarmor stammt ebenfalls von ihm. Das Altarbild von Johann Friedrich Sichelbein zeigt den hl. Michael und den Engelsturz sowie im Auszug Gottvater. Die Seitenfiguren von Johann Georg Reusch stellen vermutlich die beiden großen Mystikerinnen des 13. Jahrhunderts Gertrud von Helfta und Mechthild von Hackeborn dar. Johann Baptist Zimmermann malte die beiden Deckenbilder, Jakobs Traum von der Himmelsleiter und das Tetragramm (Gottesname JAHWE) in der Engelsglorie.

2007/2008 hat der Heimatdienst in der Sakristei ein Sakralmuseum eingerichtet. Auf 11 Tafeln wird eine Dokumentation zur Geschichte des Chorgestühls, auf weiteren 6 Tafeln werden die bedeutendsten, in der Kartause tätigen Künstler vorgestellt.

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Auf 15 Bruderschaftstafeln (vermutlich von Joh. Fried. Sichelbein) der Buxheimer Rosenkranzbruderschaft sind die Gesätze des Rosenkranzes abgebildet. Zwei Informationstafeln widmen sich der Entstehung des Rosenkranzgebetes und dem Bruderschaftswesen.

Die Herstellung von Stuck, Stuckmarmor, Vergoldung sowie Freskomalerei wird an Modellen erläutert.

Abgerundet wird die Ausstellung durch barocke Figuren, 2 Kelche von bedeutenden Augsburger Silberschmieden und Infotafeln über künstlerisch hochwertige Kelche, die aus der Kartause Buxheim stammen und sich heute in Ottobeuren befinden.

Das Buxheimer Orgelbuch

Das Buxheimer Orgelbuch entstand vermutlich zwischen 1460 und 1470 im hochalemannischen Sprachraum. Es ist die umfangreichste und bedeutendste Quelle für Tastenmusik des Spätmittelalters. Als geistiger Vater gilt Conrad Paumann (1409 – 1473). Möglicherweise brachte eine Stiftung das Orgelbuch in die Bibliothek der Kartause. In der Kartause Buxheim wurde die Musikalie als bibliophile Rarität aufbewahrt, den praktischen Gebrauch untersagten die Ordensstatuten. Bei der Versteigerung der Bibliothek der Grafen Waldbott von Bassenheim 1883 erwarb die königliche Hof- und Staatsbibliothek München die Handschrift für 141 Mark. Sie gehört heute zu den kostbarsten musikalischen Schätzen der bayerischen Staatsbibliothek.
Über 200 Kompositionen und Bearbeitungen bestehender mehrstimmiger Musik werden in der Quelle überliefert. Davon geht ein großer Teil auf weltliche Vorlagen, vor allem deutsche Tenorlieder und französische Chansons zurück, aber auch geistlich-liturgische Stücke sind enthalten.
Im Sakralmuseum ist eine Hörstation mit Beispielen aus dem Orgelbuch eingerichtet.

Zur Notation des Buxheimer Orgelbuchs

Die von unbekannten Schreibern sehr sorgfältig verfasste Notation im Buxheimer Orgelbuch gehört der so genannten älteren deutschen Orgeltabulatur (Tabulatur = instrumententypische Notenschrift) an. Dabei werden in ein Liniensystem durch die Setzung eines c-Schlüssels die Lage der Töne festgelegt. Dieses obere System bezeichnet die Notenverläufe der rechten Hand, in rombischen Formen mit Hälsen und Fähnchen versehen und der späteren, heutigen runden Notation vergleichbar. Dabei ist der Verlauf der rechten Hand oft durch raschere rhythmische Notenwerte gekennzeichnet, die linke Hand dagegen verläuft oft in langsameren Werten. Der Rhythmus der linken Hand ist mit Punkten und Strichen bezeichnet (für z.B. halbe und viertel Noten), die Tonhöhen durch Buchstaben angegeben (a = a etc.). Dabei wird durch waagrechte Striche über den Tonbuchstaben unterschieden, in welcher Oktavlage sich der Ton befindet. Bei zwei oder drei übereinander gesetzten Buchstaben greifen die Finger der linken Hand die angegeben zwei bzw. drei Töne. Die Buchstabenschrift der linken Hand ist also eher eine Griffschrift, über der die Notation der rechten Hand in schnelleren Figuren spielt.